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DETAILS
Entwurf: Markus Klaura
Mitarbeit: Massimo Vuerich, Dominik Fasching, Sebastian Horvath
Auftraggeber: Privat
Ort: Goriška Brda, Slowenien
Auftragsumfang: Architekturplanung
Entwurf: 2018-2021
Ausführung: 2022-2024
Status: realisiert
KOOPERATION
Statik: Elea ic d.o.o. Ljubljana
Genehmigungsplanung: Nataša Štrukelj
Geologie: Johannes Kleeberger, Elea ic d.o.o. Ljubljana
Fotos/Video nach Fertigstellung: Christian Brandstätter
Fotos Bauphase: Lendarchitektur
Der junge Winzer arbeitet seit Jugendtagen an seinem Wein namens ‚BRDA‘ – bestehend aus drei autochthonen Rebensorten.
Die Grundlagen an die Produktionsstätte wurden in mehreren intensiven Workshops mit dem Nutzer erarbeitet.
Neben den optimierten Arbeitsabläufen und der Philosophie des fertigen Produktes standen die Prinzipien einer diversen Bodennutzung durch Fauna und Flora im Fokus. Betont wurde dabei, dass das vorgefundene dreiblättrige Kleeblatt – das TRIFOLIUM – jene Böden anzeigt, aus denen gute Reben wachsen.
Entsprechend der Philosophie des Winzers im Umgang mit dem Boden und den Trauben soll auch die Produktionsstätte des Weins ein Teil desselben Bodens sein.
Einfaches Handwerk steht im Vordergrund, hohe Ansprüche an zeitgemäße Gebäudetechnik werden dabei nicht gestellt. Die erdberührten Wände sind durchlässig, der Raum ist zum Himmel geöffnet und die Produktion bedient sich der Schwerkraft.
Das architektonische Grundkonzept des Gebäudes ist darauf ausgelegt, den gewachsenen Boden zu stabilisieren und im Innenraum spürbar zu machen. Das vorgefundene poröse Flüsch-Gestein wird mittels Betonpfählen stabilisiert, wobei das Prinzip des Gewölbes sowohl dem horizontalen Erddruck als auch der Auflast der Überschüttung standhält.
Von außen soll das Gebäude kaum in Erscheinung treten. Die im Gelände auffindbaren Merkmale sind nutzungsbedingt angeordnet und ausformuliert. Die wesentlichen Interventionen sind die Öffnung zur Einbringung der Ernte, der Abstieg in den Keller und die Öffnung zur Belichtung und Entlüftung. Eine Öffnung zur Distribution während der Arbeitsvorgänge, sowie der Auslieferung des fertigen Produktes orientiert sich zur tieferliegenden Straße. Die vom Winzer angewandte Produktionsmethode bedingt eine dreigeschoßige Produktionsabfolge, vom Einbringen der Trauben bis hin zum Expedit der gefüllten Flaschen.
Das Gebäude dient kurzweilig zur Abarbeitung der notwendigen Arbeitsprozesse durch den Winzer. Die überwiegende Zeit ist jedoch der Ruhe, dem Gärungsprozess und der Lagerung des Weines gewidmet. Die Philosophie des Produktes ist in einem nach innen konzentrierten Raumkontinuum behütet untergebracht.
Produkt und Arbeit wertschätzend, wurde dem Raum ein sakraler Duktus verliehen.
So klar wie die drei Rebsorten des hier gekelterten Weines sind auch die Hauptmaterialien – ein Triumvirat aus Stein, Beton und Stahl.